Spital spart bei Station ein

PVZ-Ärzte helfen aus

Diese Dynamik im Gesundheitswesen würden sich wohl viele Städte und Gemeinden wünschen: Zu Meldungen von mangelnden (Kassen-)Ärzten auf dem Land und Einsparungen im Spitalsbereich machte man in Mistelbach nun ein Projekt mit Nägeln und Köpfen: Ein großes Primarversorgungszentrum kommt – inklusive Wohnungen und das mitten in der Stadt!

Es geht aufwärts mit der medizinischen Versorgung der Region Mistelbach – und zwar einen großen Schritt! Gemeint ist nicht das Landeskrankenhaus, das mit der Last von Ärztemangel & Co. sowie einer dezimierten HNO-Abteilung zu kämpfen hat, sondern im privaten Bereich mit Kassenleistungen: Ab 2026 wird ein Primärversorgungszentrum an den Start gehen – Fachexperten für Ergo-, Physio- und Psychotherapie, Sozialarbeit, Logopädie und Diätologie sind ebenso vorgesehen wie Geburtshilfe und Wundmanagement.

Kern-Team mit 30 Jobs startet – weiterer Ausbau möglich
Der Neubau auf dem Stadtplatz mit rund 600 Quadratmetern Ordinationsfläche soll mit einem 30-köpfigen Kernteam starten. „Wir würden auch gerne die Fachgebiete Kinder- und Jugendheilkunde sowie Innere Medizin anbieten. Bei diesen Fächern sehen wir den größten Bedarf. Auch Ultraschall- und Endoskopieleistungen sollten hinzukommen“, erläutern die Ärzte Özdemir und Ahmad Salem.

Aufbau erfolgt vor Inbetriebnahme in einer Gruppenpraxis
Um mit einem bereits laufenden und funktionieren Betrieb starten zu können, werden die beiden Ärzte ab 1. Juli mit einer Gruppenpraxis – noch an einem anderen Standort – starten und nach Fertigstellung des Baus auf dem Hauptplatz dorthin umziehen. „Federführend ist dabei die Avoris-Gruppe, die auf dem Gebiet schon beste Erfahrungen hat“, freut sich Stadtchef Erich Stubenvoll.

Labor nimmt schon Betrieb auf
Auch ein Labor nimmt in dem „Startquartier“ bereits den Betrieb auf. Dieses wird auch dringend erwartet, denn seit Corona hat die hochmoderne Laborabteilung im Landesklinikum Mistelbach den Betrieb auf ein Minimum – und hier nur den Check der notwendigsten, vorgeschriebenen Grundwerte – inkl. Anmeldung und Wartezeit eingeschränkt. 

Vorbereitungen laufen schon in einer Gruppenpraxis
Ab September soll das Labor täglich geöffnet haben. „Blutabnahmen mit breitestem Analysespektrum an allen Werktagen als Kassenleistung ohne Anmeldung und lange Wartezeiten anzubieten, sehen wir als wirklich niederschwelliges Angebot“, erklärt Geschäftsführer Georg Greiner von „Ihr-Labor“.

Diesem Zusatzangebot sollen freilich noch weitere folgen, heißt es von dem umtriebigen Planungsteam. Platz genug für Erweiterungen in dem modernen Gebäude wird genug sein – nach einiger Zeit will man das Personal auf 40 Gesundheitsexperten aufstocken, Platz genug ist dafür jedenfalls auf dem Gebäudeareal reserviert.

Kronen Zeitung (Bild: Stgm. Mistelbach/Mag. Mark Schönmann)