Digitale Biomarker

Wie digitale Biomarker für mehr gesunde Lebensjahre sorgen können

September 9, 2025

Wie digitale Biomarker für mehr gesunde Lebensjahre sorgen können

Die Labordiagnostik befindet sich in einem tiefgreifenden Wandel. Digitale Technologien, künstliche Intelligenz und datenbasierte Auswertungsverfahren verändern die Art und Weise, wie Gesundheit verstanden, überwacht und erhalten wird. Immer stärker rücken dabei sogenannte digitale Biomarker in den Mittelpunkt – Algorithmen, die vorhandene Labor- und Vitaldaten miteinander verknüpfen, analysieren und im zeitlichen Verlauf bewerten.

Diese intelligenten Auswertungen ermöglichen es, komplexe Zusammenhänge sichtbar zu machen, die in einzelnen Laborparametern verborgen bleiben. So können Krankheiten bereits erkannt werden, bevor Symptome auftreten, und gezielte Präventionsmaßnahmen eingeleitet werden. Für Patient*innen bedeutet das eine höhere Sicherheit, frühere Therapien und häufig auch mehr gesunde Lebensjahre.

Bei IHR LABOR werden digitale Biomarker bereits gezielt eingesetzt. Die Verbindung aus klassischer Labormedizin und modernen algorithmischen Verfahren ermöglicht klarere und objektivere Befunde. Gleichzeitig entsteht eine neue Qualität in der medizinischen Entscheidungsfindung, weil Laborergebnisse zunehmend als dynamische Informationsquelle verstanden werden – nicht nur als Momentaufnahme.

Ein anschauliches Beispiel ist der FIB-4-Score, der Alter, Leberwerte und Blutplättchenzahl miteinander in Beziehung setzt, um das Risiko einer Leberfibrose frühzeitig zu erkennen. Diese Form der Auswertung erlaubt es, Erkrankungen zu identifizieren, die sonst oft erst in fortgeschrittenen Stadien entdeckt würden. Damit werden rechtzeitige Maßnahmen wie Lebensstiländerungen, weiterführende Diagnostik oder gezielte Therapien möglich.

Biomarker verändern das Gesundheitswesen

Dr. Greiner sieht in dieser Entwicklung einen wichtigen Schritt hin zu einer stärker personalisierten und vorausschauenden Medizin. Digitale Biomarker und KI-gestützte Analysen unterstützen Ärztinnen und Ärzte dabei, klinische Muster schneller zu erkennen und Behandlungen präziser auf einzelne Patientinnen und Patienten abzustimmen. Zugleich eröffnen sie neue Möglichkeiten, medizinische Innovationen aus Forschung und Industrie rascher in die Praxis zu überführen. Durch die standardisierte und klinisch validierte Berechnung solcher Scores lässt sich die Aussagekraft von Laborbefunden erhöhen, während gleichzeitig aufwändige oder invasive Folgeuntersuchungen reduziert werden können.

Die Digitalisierung der Labordiagnostik bietet damit enormes Potenzial – sowohl für die individuelle Gesundheitsvorsorge als auch für das gesamte Gesundheitssystem. Frühzeitige Diagnosen senken langfristig Behandlungskosten, stärken die Eigenverantwortung der Patient*innen und verbessern die Lebensqualität.

Die Presse (Bild: Georg Greiner)